Erasmus und ESK: Meine Story – Gewinner/innen 2021
Vier Schüler vom Gymnasium Feldkirch Rebberggasse planten das coronabedingt abgesagte Meeting in Madeira/Portugal in den Ferien selbstständig.
Im Herbst 2018 startete das Schüleraustauschprojekt Erasmus+ unter dem Motto „smartphones for smarter students“ an dem auch das Gymnasium Feldkirch Rebberggasse teilnahm. SchülerInnen der 9. und 10. Schulstufe aus fünf europäischen Ländern (Deutschland, Spanien, Rumänien, Österreich und Portugal) waren aufgefordert, an diesem zweijährigen Projekt mitzuarbeiten. Auch ich bekam die Möglichkeit dabei mitzuwirken. Eifrig arbeiteten wir, ständig in Kontakt mit den Gruppen der Partnerländer, an Comics, Videoclips, Präsentationen und vielem mehr. Das Ziel war es, sowohl sein eigenes Land als auch die anderen vier möglichst gut kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und herauszufinden, wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede, besonders in Bezug auf die Verwendung von Smartphones im Schulalltag, liegen. Verteilt auf die zwei Jahre waren Treffen in allen fünf Ländern vorgesehen. Jeder Teilnehmer bekam dafür einen Austauschpartner aus einem anderen Land zugeteilt, bei dem man wohnen, die Kultur kennen lernen und natürlich Freundschaften knüpfen konnte. Bei diesen halbjährlichen Meetings jeweils einmal in Deutschland, Spanien, Rumänien, Portugal und Österreich, sollten die fertig gestellten Projekte gegenseitig vorgestellt werden.
Allerdings konnten aufgrund der SARS-CoV-2-Pandemie nur die ersten drei Meetings wie geplant durchgeführt werden. Die Vorbereitungen für das vierte Meeting, das im Februar 2020 in Madeira stattfinden sollte und in dessen Fünferteam aus Feldkirch auch ich dabei war, waren voll im Gange, d.h. unsere Koffer standen schon gepackt bereit, als wir die niederschmetternde Nachricht erhielten, dass das Meeting coronabedingt abgesagt wurde. Die Enttäuschung war riesig, denn seit Monaten fieberten wir auf diesen Termin hin, verpassten unseren Projekten den letzten Feinschliff und kommunizierten schon fast täglich mit unseren Austauschpartnern. Von einer Minute auf die andere änderte sich alles: statt gemeinsamen Projektarbeiten vor Ort in Machico (der Hauptstadt von Madeira) standen online Meetings von zu Hause aus auf dem Programm. Bei unserem Projektmotto boten sich unsere Smartphones zur virtuellen Kommunikation und Zusammenarbeit perfekt an, es war allerdings trotzdem einfach nicht dasselbe. Nach über einem Jahr, in dem das Projekt zunehmend digital wurde, gaben wir die Hoffnung auf ein richtiges, persönliches Kennenlernen mit unseren Projektpartnern schon fast auf. Denn immer und immer wieder wurden unsere Flüge verschoben, neue Termine geplant und aufgrund geschlossener Grenzen und zu hohem Ansteckungsrisiko dann doch wieder abgesagt. Schließlich endete das Projekt nach einer Verlängerung um ein ganzes Jahr im Sommer 2021 mit einer großen Videokonferenz aller teilnehmenden SchülerInnen und Lehrpersonen.
Es hörte sich für uns wie ein kleines Wunder an, als wir dann von unserem sehr engagierten Koordinator für Erasmus+ am Gymnasium Feldkirch Rebberggasse, Hr. Mag. Schuler erfuhren, dass wir die Flüge in den Sommerferien übernehmen konnten bevor diese ersatzlos verfielen. Für uns war sofort klar, dass wir diese Chance nützen wollten. Da das Projekt offiziell schon beendet war, mussten wir uns selbst ans Werk machen und begannen mit der Reiseplanung. Glücklicherweise fanden wir noch ein nettes kleines Apartment in Funchals Altstadt am Meer, das für uns auch leistbar war, denn wir konnten ja nur die Flüge übernehmen, für alles andere mussten wir nun selber aufkommen. Wir wälzten zahlreiche Reiseführer, bekamen wertvolle Insidertipps unserer Austauschpartner und stellten so ein abwechslungsreiches, vielseitiges und buntes Programm zusammen. Und dann war es endlich so weit. Am Dienstag, den 10. August 2021 morgens um halb drei Uhr machten wir uns auf den Weg zum Flughafen in Zürich und am Nachmittag schlenderten wir schon in fachkundiger Begleitung der Koordinatorin des Erasmus+ Projekts von Madeira Fr. Relva durch die Gassen der Altstadt von Funchal.
Während unseres einwöchigen Aufenthalts lernten wir Land und Leute bei unseren vielseitigen Aktivitäten richtig kennen. Wir erkundeten die Hauptstadt Funchal, die ähnlich einem Amphitheater in einer Bucht eingebettet ist, fuhren durch kleine Bergdörfer, umgeben von beeindruckender Fauna und Flora, sprangen für eine kühle Erfrischung in die natürlichen Lavapools des Atlantiks und besuchten Fischerdörfer, geschützt in winzigen Buchten. Sehr beeindruckend war für uns die subtropische Vegetation. Maracujas und Mangos konnten frisch vom Baum gepflückt werden, die Märkte boten eine bunte Vielfalt exotischer schmackhafter Früchte, die wir probieren durften. Teilweise waren sie uns völlig unbekannt und wir erhielten Anleitungen, wie sie zu essen waren. Auf dem Fischmarkt konnten wir die fangfrischen Meerestiere bestaunen, wie auch den Schwertfisch, der ja typisch ist für Madeira, den wir auch hin und wieder bei Mahlzeiten mit Genuss verzehrten. Aber jetzt wussten wir genau, was wir bei Fischgerichten eigentlich aßen. Während einer Ausfahrt mit einem alten Fischerboot konnten wir sogar Wale und Delphine aus nächster Nähe beobachten. Leider wurde durch den starken Wellengang auch ein Teilnehmer unserer Gruppe seekrank und war heilfroh, wieder festen Boden unter seinen Füßen zu haben. Ein Höhepunkt unseres Aufenthalts war auch eine Levadawanderung, also eine Wanderung entlang eines alten Bewässerungskanals. Bei unseren Erkundungstouren folgten wir aber auch schmalsten Straßen auf denen man sich durch Hupen verständigte oder überwunden Steilküsten mit Seilbahnfahrten. Nicht zu vergessen natürlich die rasante, holprige Fortbewegung in Korbschlitten. Immer wieder trafen wir uns auch mit unseren Austauschpartnern, Fr. Relva organisierte sogar ein Treffen mit allen Erasmus+-Teilnehmern aus Madeira.
Nach einer erlebnisreichen Woche, vielen neuen Bekanntschaften, Eindrücken und Erinnerungen ging es dann wieder nach Hause.
An dieser Stelle möchten wir uns bei unseren Betreuern, Hr. Mag. Schuler und Fr. Relva für ihren Einsatz und Unterstützung recht herzlich bedanken. Sie haben uns dieses unvergessliche Erlebnis ermöglicht. So konnten wir dieses Erasmus+-Projekt noch erfolgreich zu Ende führen – und das sogar mit einem Meeting mit persönlicher Anwesenheit. Wenn auch die digitalen Hilfsmittel in Zeiten der Pandemie unverzichtbar waren, so ist es doch nicht vergleichbar mit einem realen Zusammentreffen, bei dem man sich gegenübersteht, miteinander plaudert, Aktivitäten unternimmt und gemeinsam lachen kann.
After the entirely virtual training "Promoting Gender Equality by Volunteer Work" I look back at the positive and negative aspects of the online format
I’ve been a volunteer and a participants at various Erasmus+ projects and trainings in the last years, all of them in presence. The positive aspects of all those physical meetings kept me hungering for more… Until 2020, when it all abruptly stopped, leaving the floor to the digital realm. That was also the case with the training “Promoting Gender Equality by Volunteer Work” by Grenzenlos, which originally wanted to host us for a week in Vienna. It was first postponed a few months and then transposed online. Honestly, I was rather sceptical, doubting whether any good could actually result from it at that point. I had no experience with digital events, but I wanted to be open to new experiences. For all involved it meant significant changes had to be made and, as in every training, the success depended on everybody. We needed the appropriate technical equipment, a quiet location and a lot of motivation. The training was shortened, as it was not conceivable to spend a full week online. That meant some content had to be cut and alternatives be found, like individual research to be done before as homework. Despite the good time-management, the most challenging aspect was indeed spending many hours in front of a screen, which is definitely more tiring for the body. Despite some great online-tools, teamwork and group discussions were difficult. And despite creative virtual energizers, the movement and physical contact were missing; there simply was no group dance, no smell of coffee, no city-tour, no late-night talks, no cooking together, no sauna, swimming, hiking or playing together, which ultimately is how I’ve developed deep friendships all over the world. But naturally there are positive sides also in the digital reality, some of which to be honest, I don’t think I would have ever considered if it weren’t for this difficult situation. That training has been my introduction in the world of virtual events; it may sound trivial, but I learned to use online tools and methods which I didn’t know before and turned out to be very useful in my job just a few weeks later. I discovered how these can actually transform trainings to become more inclusive, allowing people to participate, who couldn’t otherwise have travelled so easily – be it because of a disability or health problems, because of children or relatives to look after, because of money, visa, time or other issues. Furthermore, the training has nonetheless been ground of learning and of cultural exchange, with the advantage of sitting comfortably at home on our sofas, and less expenses on the organisational side. Having experienced first-hand the ups and downs of online seminars I am now doubtlessly more open towards them and motivated to participate and organise such events in the future – especially trying to integrate it with the physical presence. I can imagine for example an offline training in which digital tools are used to work, collaborate and play together, or that some participants or a guest speaker connect through zoom for a few hours.
Wie ein schwieriger Start nichts über einen Auslandsaufenthalt aussagt!
Mein großer Traum im Ausland zu leben und zu studieren, war schon immer da. Ich malte mir dieses Erlebnis immer in den buntesten Farben aus. Die Gefühlsachterbahn fing damit an, dass mir meine Heimatuniversität beinahe das Auslandsjahr streichen musste. Den Grund dafür kennen wir alle nur zu gut. Ein Virus, das die Welt in Atem hält und mir genug kritische Nachfragen von Verwandten und Bekannten einbrachte: „Willst du wirklich nach Schweden gehen?“ „Kannst du nicht woanders hin? Du weißt doch wie sie die Situation handhaben!“.
Schlussendlich bekam ich grünes Licht von meiner Uni und auch die Unterstützung der anderen. Damit ging es August 2020 nach Linköping, Schweden. Der Beginn eines Jahres, das zu meinem besten bis jetzt werden sollte.
Doch fangen wir von vorne an. Die Eingewöhnungsphase war wie so oft, wirklich nicht einfach. Nach einem anstrengenden Flug und Busfahrt nach Linköping, fuhr ich mit ein paar anderen direkt zur Uni, über die ich mein Zimmer in einem Studentenwohnheim bekam. Es lief eigentlich alles reibungslos ab, bis ich versucht habe das Zimmer aufzusperren. Mein Schlüssel passte zwar, aber sperrte nicht. Mich überkam es heiß und kalt – was, wenn ich komplett falsch bin? Gott sei Dank, stellte sich bald heraus, dass ich Adressen richtig lesen kann. Bis der Mechaniker kam, konnte ich meine Koffer bei einer Studienkollegin aus Österreich direkt im Zimmer neben mir unterstellen.
Kaum hatte ich diese Hürde jedoch überwunden, blickte mir ein karges, großes Zimmer entgegen. Es kam mir so vor, als ob ich mein neues Zuhause nie heimlich machen könnte. Auch der restliche Gang, der meines und 9 andere Zimmer mit einem großen Aufenthaltsraum und einer altmodischen Küche verband, führte nicht dazu, dass ich vor Freude den Mund auch zu einem Lächeln verzog. Kurz gesagt, ich wollte hier eigentlich nicht wohnen.
Die beste Entscheidung war, dass ich die erste Nacht mit 3 meiner Mitstudenten in einem Hotel verbrachte. Eine entspannte Nacht, ein bisschen Abstand und einen Einkauf bei dem schwedischen Möbelriesen später, sah mein neues Zuhause schon viel besser aus.
Langsam lernte ich immer mehr von den insgesamt 16 Leuten in dem Korridor kennen, die mir bald sehr ans Herz wachsen sollten. Doch dazu mehr im nächsten Post.
Mit 16 Leuten zusammen leben? Klingt schon ein bisschen viel! Oder? Eine Geschichte von Freunden, die Familie werden und landestypischen Traditionen.Wie bereits im letzten Post erwähnt, lebte ich mit 16 Leuten in einem Korridor zusammen. Das mag nach außen hin sehr viel klingen, aber lass mich erklären!
Jeder von uns hatte ein eigenes abschließbares Zimmer mit Badezimmer, welches durch einen Gang mit einem Wohn-/Esszimmer und zwei Küchen verbunden war. Über das Wohnzimmer konnte man einen zweiten Gang erreichen, mit dem zusammen wir einen Korridor bildeten.
Der Segen dieser Wohnsituation war, dass wir unseren eigenen Rückzugsort hatten und gleichzeitig corona-konforme Partys in unserem Wohnzimmer abhalten konnten. Der Nachteil war, dass ich mich deswegen so an den Luxus des eigenen Badezimmers beim Feiern gewöhnt habe, dass ich in keinen Club mehr gehen möchte.
Weil ich zu meinen Studienkollegen aufgrund des online Studierens wenig Kontakt hatte, sind meine Mitbewohner schnell zu Freunden und bald zu Familie geworden. Wir mussten meistens zu Hause bleiben und deswegen fand beinahe jeden Tag ein anderes Event daheim statt. Von gemeinsamen Fußballspielen, zu Spiele- und Filmabenden bis zu Kostümfeiern. Es war alles dabei! Besonders hat mir gefallen, dass ich viele schwedische Gerichte und Traditionen kennen lernen durfte, weil einige Schweden im Korridor gewohnt hatten. Beispielsweise haben wir zusammen Midsommar und Valborg gefeiert.
Wenn es dann trotzdem zu einem Coronafall in unseren eigenen Reihen kam, hat jeder an einem Strang gezogen, ist füreinander einkaufen gegangen oder hat Tests organisiert!
Ich möchte euch damit ans Herz legen in ein Studentenwohnheim zu gehen, weil man dort die Traditionen des Landes am besten mitbekommt!
Ist die Uni in Schweden nicht genauso wie in Österreich? Ich kann euch versichern - Nein, nicht wirklich!
Obwohl Österreich und Schweden so einige Gemeinsamkeiten haben, war die Studienerfahrung dennoch drastisch unterschiedlich.
Wo hier der Fokus auf Frontalvorlesungen liegt, wird in Schweden sehr auf Problem-basiertes Lernen gesetzt. Ein Kurs bestand daher immer aus einer Vorlesung, aber auch der dazugehörigen Diskussionsgruppe, wo die besprochenen Themen in einem alltagsrelevanten Kontext aufgearbeitet wurden. Da ich Biotechnologie studierte, kamen bei uns auch noch die Labore und abschließend eine Literaturstudie dazu, die sehr an den tatsächlichen Forschungsalltag angepasst wurde. Der letzte Teil des Kurses war, wie ich von meiner Heimatuniversität gewohnt war, eine Prüfung. Benotet wurde der gesamte Kurs normalerweise in 3 Stufen (mit Auszeichnung bestanden, bestanden, nicht bestanden).
Angefangen hatte mein Jahr mit zwei Kursen am Campus, zu denen ich täglich mit dem Rad fuhr. Leider mussten wir bald auf Online-Unterricht umstellen, und ich lernte nur ein paar wenige Studienkollegen kennen. Dafür hatte ich das Vergnügen, jeden Tag um 12 Uhr mit meinen Mitbewohnern zusammen Mittag zu Essen. Erst mit meiner Masterarbeit, die dann wieder am Campus stattfand, durfte ich zur Uni fahren. Die große Menge an Schnee und Eiseskälte mit Höchsttemperaturen von -10 °C hatten mich jedoch daran gehindert mit dem Rad zu fahren. Hier wäre mir der Online-Unterricht fast lieber gewesen.
Ein weiterer Vorteil dieser Situation war, dass ich das Gelernte aus meinem Schwedischkurs gleich bei meinen Mitbewohnern testen konnte und immer Hilfe bei meinen Aufsätzen bekam. Gleichzeitig war aber die Aussprache der Austauschstudenten immer wieder der Grund für viel Gelächter.
Der größte Unterschied zwischen den zwei Ländern war jedoch, dass wir in Schweden alle unsere Professoren mit dem Vornamen ansprechen durften. Ich brauchte ein paar Wochen, um mich daran zu gewöhnen.
Ich hoffe, dass ich euch einen kleinen Einblick in mein Leben in Schweden geben konnte! Falls ihr noch andere Fragen habt, könnt ihr mich gerne über Facebook kontaktieren.
22. September 2021
Danke, Erasmus+ Bildung Österreich: Endlich hatte ich wieder Live-Kontakt und face-to-face Austausch mit Kolleg*innen und vielen anderen Museumsmenschen am 21. Bayerischen Museumstag in Friedberg bei Augsburg!
In meiner Organisation MUSIS - Steirischer Museumsverband, stehen die Organisation von Bildungsveranstaltungen und die internationale Vernetzung an der Tagesordnung. Durch Corona mussten auch wir unser Bildungsprogramm und unsere Besprechungen auf Zoom umstellen. Durchaus praktisch.
Erst als ich durch Erasmus+ die Möglichkeit hatte, wieder physisch an einer Tagung teilzunehmen habe jedoch ich gemerkt, WIE sehr mir das persönliche Austauschen gefehlt hat. Es gut und nachhaltig, dass es jetzt vermehrt die Möglichkeit gibt, Tagungen online zu verfolgen und Livestreams nachzusehen – das persönliche Erleben vor Ort kann aber NIEMALS ersetzt werden.
Am ersten Tag standen Expert*innenführungen mit vielen Blicken hinter die Kulissen der Museumsarbeit statt. Bei einem netten Begrüßungsabend im Brauereigasthof St. Afra im Walde (no na, wir sind in Bayern) gab es bereits viel Gelegenheit sich mit Kolleg*innen und Referent*innen auszutauschen.
23. September 2021
Tag 2 stand ganz im Zeichen von Vorträgen und Praxisberichten zum Thema „Gezielt. Nachhaltig. Sammeln!
Die fantastischen Inhalte sollen hier aber nicht Thema sein. Wer sich trotzdem dafür interessiert, meine Zusammenfassung der Vorträge ist auf unserer Website nachzulesen.
Unser bayerischer Kollege Dr. Wolfgang Stäbler von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern hat bei der Organisation Tolles geleistet! 300 Teilnehmer*innen fühlten in Zeiten wie diesen sicher und gut begleitet: Alle, die den den 3-G-Check bei der Anmeldung passiert haben, bekamen ein Armband, das sie während der 3 Tage an jedem Veranstaltungsort als sichere Teilnehmer*innen auswies. Sehr praktisch und unkompliziert! Also habt Mut, euch wieder auf eine Lernreise zu begeben, mit Hausverstand und guter Organisation ist es möglich, wieder unterwegs zu sein.
24. September 2021
Am dritten Tag standen vier Exkursionen zur Auswahl. Ich entschied mich für das Stadtmuseum Kaufbeuren, wo wir sehr herzlich willkommen geheißen wurden.
Zuerst gab es von der Leiterin einen lebendigen Einblick für Museumsinsider in die Haus- und Sammlungsgeschichte sowie das Sammlungskonzept. Viele Fragen an die Leiterin gab es zum Ausstellungsteil über das 20. Jahrhundert und speziell die NS-Zeit, zu dem das Museum sehr viel Kritik einstecken musste, und der neu überdacht wurde.
Wir bekamen leider nur eine Blitzlichtführung durch einige Themenbereiche, zB: Heilige und Kreuze. Eine Besonderheit des Museums ist die Kruzifixsammlung, die ca. 300 Stück umfasst. Diese wird nicht – wie eher üblich – nach Epochen, sondern nach den vier Darstellungsarten gezeigt.
Danach fuhren wir mit dem Bus bei strahlendem Sonnenschein fast eine Stunde durch die nahezu kitschig-malerische Landschaft Bayerns. Das war v.a. für die Kolleg*innen aus dem Norden Deutschlands ein richtiges Erlebnis.
Die offizielle Abschlussveranstaltung des Bayerischen Museumstages fand im Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren statt. Wir wurden von einem Vertreter des Bezirkstagsspräsidenten von Schwaben begrüßt und zu einem Mittagessen unter freiem Himmel eingeladen.
Anschließend standen uns an mehreren Stationen im Gelände Mitarbeiter*innen des Museums Frage und Antwort – sowohl über ihre Aufgabenbereiche sowie über einige außergewöhnliche Häuser und Objekte. Sehr gut gefallen hat mir eine Sonderausstellung über Frauenpersönlichkeiten, die in das Museum integriert ist.
Der USP des Museums und eine wirkliche Besonderheit ist jedoch ein Spaliergarten! Nächstes Jahr soll ein Buch erscheinen mit kulturhistorischem Inhalt, aber auch mit einer Anleitung zum Schneiden von Spalierbäumen – ich bin freue mich schon darauf!
Viel zu schnell ging es wieder zurück nach Augsburg bzw. Friedberg. Ein wunderbarer Abschluss des #BYMT21
Am Abend erkundete ich noch die Wittelsbacherstadt Friedberg und die Wallfahrtskirche Herrgottsruh, die sich am Stadtrand befindet.
25. September 2021
Mit dem Zug ging es an Tag 4 wieder zurück nach Graz. Zu Hause angekommen darf ich sagen, dass ich mich sehr dankbar fühle. Auch diese Bildungsreise hat mir wieder bestätigt, dass jede Erasmus+ Mobilität nicht nur fachlich bildet. Es sind die vielen „Nebenschauplätze“, die mich jedes Mal ganz besonders bereichern. So auch in Bayern:
Ich bin seit sehr langer Zeit wieder eine lange Strecke mit dem Zug gefahren - und es war überraschend komfortabel.
Ich habe im Zug nach Deutschland eine ehemalige MUSIS-Referentin getroffen, mit der ich mich lange im Speisewagen unterhalten habe. So lange, dass mich meine Sitznachbarinnen im Abteil ausrufen ließen, weil sie sich Sorgen um mich machten. Nett, oder?
Schön war auch, dass ich mit dem EC113 „Blauer Enzian“ zurückgefahren bin. Das war der Zug, mit dem in meiner Kindheit „alle heiligen Zeiten“ mein Opa aus Tirol zu uns gekommen ist. Ich konnte zuerst gar nicht glauben, dass es den „Blauen Enzian“ (noch) gibt.
Ich bekam zwischenzeitlich ein Upgrade von Margit Horvath auf Margit Hofrat.
Gefühlt kennen alle Bayern die Steiermark, waren schon dort oder haben eine Partnerschaft mit einem steirischen Verein etc. Die Steiermark und Graz zaubern Menschen ein Lächeln auf’s Gesicht! Ein schönes Gefühl!
Eine Erlebnis war besonders nett: Im Gespräch hörte eine Teilnehmerin, dass ich aus Österreich komme. Sie erzählte, dass sie vor kurzem im Radio Folgendes gehört hat: „Ein Telefonat mit einem Österreicher sollte man auf Krankenschein bekommen!“
Ich hoffe, ich kann mit meinem Bericht viele Menschen dazu motivieren, ebenfalls (wieder) sein persönliches Erasmus+ Abenteuer zu erleben!