Umwelt und Bekämpfung des Klimawandels
Umwelt und Klimaschutz sind für die EU heute und künftig zentrale Prioritäten. Die Mitteilung über den europäischen Grünen Deal ist die neue Wachstumsstrategie für Europa, in der die Schlüsselrolle anerkannt wird, die Schulen, Ausbildungseinrichtungen und Hochschulen dabei spielen, Schülerinnen und Schüler, Eltern und die gesamte Bevölkerung in die für einen erfolgreichen Übergang zur Klimaneutralität bis 2050 erforderlichen Veränderungen einzubeziehen. Das Programm Erasmus+ ist ein zentrales Instrument für den Aufbau von Wissen, Kompetenzen und Einstellungen zum Thema Klimawandel und die Unterstützung nachhaltiger Entwicklung innerhalb wie außerhalb der Europäischen Union.
Green Erasmus+
Das Programm stellt mehr Mobilitätsmöglichkeiten in ökologischen und zukunftsorientierten Bereichen bereit, welche die Entwicklung von Kompetenzen fördern, die beruflichen Aussichten verbessern und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Thema nachhaltiges Wachstum vertraut machen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der ländlichen Entwicklung (nachhaltige Landwirtschaft, Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen, Bodenschutz, BioLandwirtschaft). In Anbetracht von Mobilität als Kernelement von Erasmus+ sollte zudem CO2-Neutralität angestrebt werden, indem nachhaltige Verkehrsmittel und ein umweltbewusstes Verhalten gefördert werden.
Grüne und nachhaltige Projekte
Die Umwelt und der Kampf gegen die Erderwärmung sind mittlerweile eine horizontale Priorität bei der Projektauswahl. Daher wird Projekten Vorrang eingeräumt, die dazu dienen, Kompetenzen in verschiedenen grünen Branchen aufzubauen, auch im Rahmen des Beitrags von Bildung und Kultur zu den Zielen der nachhaltigen Entwicklung, grüne branchenspezifische Kompetenzstrategien zu entwickeln, zukunftsorientierte Lehrpläne zu erarbeiten und Initiativen zur ökologischen Nachhaltigkeit zu konzipieren.
Das Programm unterstützt die Verwendung innovativer Praktiken, um Lernende, Personal und Jugendarbeiter zu wahren Akteuren des Wandels zu machen (z. B. für Ressourcenerhaltung, Energieeinsparung, Reduzierung von Abfall und CO2-Emissionen, die Entscheidung für nachhaltige Lebensmittel, Mobilitätsangebote usw.). Priorität erhalten zudem Projekte, die Verhaltensänderungen in Bezug auf persönliche Vorlieben, kulturelle Werte, das Bewusstsein und ganz allgemein das aktive Engagement für eine nachhaltige Entwicklung fördern.
Daher sollten sich die beteiligten Organisationen und Teilnehmenden bemühen, grüne Praktiken in alle Projekte zu integrieren, was sie dazu anregen wird, über Umweltfragen zu diskutieren, über lokale Aktionen nachzudenken und alternative, umweltfreundlichere Wege zur Durchführung ihrer Aktivitäten zu finden.
Erasmus+ Green Sonderbotschafterin
Patrizia Fiala ist Österreichs Erasmus+ Green Sonderbotschafterin und setzt sich in dieser Funktion für die Umsetzung der Programmpriorität "Umweltschutz und Bekämpfung des Klimawandels" ein. Wie dieser Programmschwerpunkt in der Projekt-Praxis gelebt und umgesetzt werden kann verrät Fiala im Interview auf unserem Erasmus+ Blog. Ein Portrait der Erasmus+ Green Sonderbotschafterin findet sich auch hier.
Austausch und Vernetzung
Über Plattformen wie eTwinning und EPALE wird weiterhin unterstützendes Material erstellt und der Austausch wirksamer Bildungspraktiken und -konzepte zur ökologischen Nachhaltigkeit erleichtert. Erasmus+ ist auch ein wirkungsvolles Instrument, wenn es darum geht, ein breites Spektrum von Akteuren in unserer Gesellschaft (Schulen, Hochschulen, Berufsbildungsanbieter, Jugend- und Sportorganisationen, NRO, lokale und regionale Behörden, Organisationen der Zivilgesellschaft usw.) zu erreichen und einzubeziehen.
SALTO Green Resource Centre
Auf europäischer Ebene ist das neu geschaffene SALTO Green Resource Centre bei der Umsetzung dieser Programmpriorität aktiv. Das SALTO Resource Centre unterstützt nationale Agenturen als auch Projektakteure. Sie betreiben Recherchearbeit zum Thema, bieten Austausch- und Verneztungsmöglichkeiten an und fördern so den Wissenstransfer sowie Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Eine erste Sammlung von Best-Practice-Beispielen zeigt auf, wie die Programmpriorität in verschiedenen Erasmus+ und Europäischen Solidaritätskorps-Projekten bereits umgesetzt wurde.