ICCS (International Civic and Citizenship Education Study) ist eine international vergleichende Studie zur politischen Bildung, die neben Einstellungen und Partizipationsabsichten auch politisches Wissen erfasst und zugleich politisches Lernen und Sozialisationsprozesse an Schulen in den Blick nimmt.
Die ICCS wird von der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) durchgeführt und von der Europäischen Kommission kofinanziert.
Die Studie wurde im Jahr 2022 durchgeführt und ihre Ergebnisse unterstreichen die entscheidende Bedeutung gezielter Bildungsinitiativen für die Förderung von Perspektiven und bürgerschaftlichem Engagement der europäischen Jugend. Da sich diese Schüler/innen dem Wahlalter nähern, könnten ihr erweitertes Verständnis und ihre Verbindung zu europäischen Werten die politische Dynamik innerhalb der Europäischen Union (EU) erheblich beeinflussen.
Wichtige Erkenntnisse
Die Rolle demokratischer staatsbürgerlicher Bildung
Schüler/innen, die mehr Möglichkeiten haben, sich mit staatsbürgerlicher Bildung zu befassen, entwickeln tendenziell eine positivere Einstellung gegenüber der EU. Sie sind eher geneigt, die Mobilität innerhalb Europas zu unterstützen und nachhaltige Praktiken zu übernehmen.
Stärkung der europäischen Identität und der staatsbürgerlichen Beteiligung
Die Daten zeigen, dass diese Schüler/innen nicht nur eine starke europäische Identität besitzen, sondern auch ein höheres Vertrauen in die europäischen Institutionen als in ihre nationalen Regierungen haben. Darüber hinaus sind sie eindeutig bereit an den Europawahlen teilzunehmen.
Über die Studie
Im Rahmen der Studie 2022 wurden Daten aus 20 Erasmus+-Ländern, darunter 18 EU-Ländern, Norwegen und Serbien, erhoben. Zu den Befragten gehörten:
- 3 400 Schulleiter/innen
- 40 000 Lehrkräfte
- 82 000 junge Schüler/innen im Alter von etwa 14 Jahren