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Erhard Busek redet.
© Klaus Ranger

OeAD trauert um Erhard Busek

Der OeAD trauert um Vizekanzler und Wissenschaftsminister a. D. Dr. Erhard Busek.
3 min lesen · 15. März 2022

Erhard Busek ist untrennbar mit den Programmen und den Aktivitäten des OeAD in Mittel- und Osteuropa verbunden. Die politischen Umwälzungen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa 1989 sah er als glühender Europäer als Chance, mittel- und langfristig Dialog, Partnerschaft und Kooperationen voranzutreiben. Die Zusammenarbeit auf Hochschulebene und der Austausch von Wissen waren für ihn Garant für ein geeintes, friedliches Miteinander. So wurden auf seine Initiative hin zahlreiche Förderprogramme im Wissenschaftsbereich initiiert. Im OeAD wurde ein eigenes Büro für Austauschprogramme mit Mittel- und Osteuropa (BAMO) eingerichtet und einige der damals initiierten Programme wie CEEPUS, die bilateralen Aktionen mit Tschechien, Ungarn, Slowakei und die Sommerkollegs sind heute noch sehr aktiv. Erhard Busek war auch maßgeblich an der Entstehung des Franz-Werfel-Stipendiums beteiligt, für die Namensgebung ist er alleine verantwortlich: im Gründungsakt des Programms gibt es im Zuge der Namensfindung eine Bleistiftnotiz am Rande: Werfel wäre am besten.

1992 verabschiedete Busek als Wissenschaftsminister die ersten Erasmus-Studierenden für einen Auslandsaufenthalt an einer anderen europäischen Hochschule symbolisch am Westbahnhof. Das Foto davon ist ein Meilenstein in der Geschichte des OeAD. Seitdem sind unzählige Österreicher/innen aufgebrochen, um sich im Ausland weiterzubilden und – ein friedliches - Europa zu erleben. Heuer feiern wir 30 Jahre Erasmus in Österreich: Leider ohne den Mann, der den Start des Programms in Österreich mitermöglicht hat. Busek hatte seit 2008 unter der Abwicklung der FH Salzburg, im Anschluss der Universität Graz, einen Jean-Monnet-Chair ad personam inne. Dabei handelt es sich um eine zentrale Erasmus-Aktion. In dessen Rahmen propagierte er in Österreich, in Osteuropa, in Südosteuropa und in den USA vor Tausenden von Studierenden den gesellschaftlichen, rechtlichen, politischen und sozialen Wert der Europäischen Union – und scheute sich auch vor keiner kritischen Auseinandersetzung bzw. bemühte sich stets darum, den Blickwinkel der jüngeren Generationen mit einzufangen. Dafür werden wir ihn sehr vermissen.

Im Jahr 2013 fand die in der OeAD-Geschichte wohl größte, dreitägige Vernetzungskonferenz zwischen Österreich und den Ländern aus dem Donauraum mit dem Titel Neighbours.HigherEducation.Cooperation zur Stärkung der Hochschulkooperationen in der Region statt – auch Dank Buseks Unterstützung konnten namhafte Persönlichkeiten und über 360 Interessierte aus dem gesamten Donau-Raum geladen werden. Sein Netzwerk war enorm und er teilte es.

Mit Freude konnte der OeAD Dr. Busek auch oft als Vortragender oder Gastredner gewinnen. Seine umfassende Expertise – mit durchaus mahnenden Worten – war treffsicher und regte zum Denken an. Bei der Schlussveranstaltung des internationale Schulnetzwerk „ABC-Network“ in Krakau hielt er vor Schulen aus Polen, Ungarn, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Italien und Österreich, die zum Thema „Kreativität“ zusammengearbeitet hatten, einen Vortrag. Wie könnte es anders sein lautete der Titel „Mitteleuropa – ein Konzept der Hoffnung“.

Mit Dr. Erhard Busek verliert der OeAD einen Wegbereiter und Wegbegleiter, von vielem das wir im OeAD bis heute tun.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Er wird fehlen.

OeAD

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