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Bundesminister Martin Kocher und Ernst Gesslbauer sind mit ihren Erasmus+ Projektträgerinnen und Projektträgern im Bild zu sehen
© OeAD, Niklas Gyalpo, Martina Schmidt

Rückblick: ESF+ meets Erasmus+: „Held/innen und Vorbilder in und für Europa“

Wer sind denn unsere Held/innen heute und brauchen wir sie (noch)?
3 min lesen · 04. Dezember 2023

Die 11. Ausgabe der Gesprächsreihe ESF+ meets Erasmus+, die heuer erstmals im Rahmen der ESF+ Jahrestagung stattfand, beschäftigte sich mit der Frage, ob (Super)held/innen immer noch en vogue sind und wie Europa in dieser Frage einzuordnen ist. In ihrer Einführung „Europa eine Heldin und ein Vorbild“ demonstrierte Adina Hoffmann-Reumüller, stellvertretende Leiterin Bürgerkontakte, Netzwerke und Outreach der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, wie wichtig der konstante Austausch und die Notwendigkeit des Verhandelns sind, um so eine große Gemeinschaft, wie die der Europäischen Union, zu gestalten und zu einem Erfolgsmodell werden zu lassen.

 Die Philosophin und Autorin Lisz Hirn gab dazu einen philosophischen Abriss, ausgehend von der Antike und dem von Sokrates getrunkenen Schierlingsbecher. Interessant dabei war der Sidestep, den Frau Hirn im Rahmen ihrer Keynote tat, nämlich hin zur Darstellung der Notwendigkeit eines wunden Punktes des Helden/der Heldin: Ohne der – auch für eine Heldin/einen Helden – notwendigen Verletzlichkeit wäre diese/r nämlich keine Heldin/kein Held, weil Sie dann ja unsterblich wären. In Abgrenzung der Heldin/des Helden zum Vorbild bot Lisz Hirn folgenden Leitgedanken für das Vorbild an: „Was ich kann, das kannst auch du.“

Die in Social-Media erfolgreiche Buchautorin und Sozialarbeiterin Jaqueline Scheiber demonstrierte in der Darstellung ihrer Biografie und ihres Werdegangs ihre konkreten Vorbilder und wie es ihr gelingen konnte, selbst Vorbildwirkung einzunehmen. In ihrem Insta-Blog minusgold nimmt sie Bezug zu „Ungeschöntem“ und spricht gesellschaftliche Tabus an.

Nach der Präsentation einzelner ESF-Projekte trafen Erasmus+ Projektträger/innen in einem moderierten Gespräch aufeinander und gaben Einblicke in ihre held/innenhaften Momente. Marie Simhandl, Schülerin am Gymnasium Groß Enzersdorf, weiß, dass sie mit ihrem mutigen Schritt, als 15-jährige ein Semester lang als Erasmus+ Schülerin im Ausland zu verbringen, nicht nur am eigenen Schulstandort als Vorbild wirkt, sondern mit ihrer Erasmus+ Erfahrung über Groß Enzersdorf hinaus Schulkolleg/innen zu Auslandsaufenthalten inspiriert. Ingrid Schwarz, Lehrerin am BG Zehnergasse Wr. Neustadt, berichtete, dass für sie ganz konkret ihre Schülerinnen und Schüler Vorbild für ihre tägliche Arbeit seien: im Mut, sich auf Neues einzulassen, in der Neugierde, unbekanntes Terrain zu erforschen und auch in der Großzügigkeit, das Scheitern eines Vorhabens als Denkanstoß für Neues zu akzeptieren. Dominik Grünbühel und Elisabeth Löffler exemplifizierten die Arbeit von MAD anhand ihrer pädagogischen und künstlerischen Arbeit zum Tanz an Schulen. Das Selbstverständnis ihres Erasmus+ erprobten Projekts Mellow Yellow ist es, im Mixed-Abled-Team – Tänzer/in mit und Tänzer/in ohne Behinderung – aufzutreten und damit neue Erwartungshaltungen an Bewegung und an den eigenen Körper zu wecken.  Peter Härtel von der Steirischen Volkswirtschaftlichen Gesellschaft in Graz, schloss seinen Beitrag zur europäischen Bildungszusammenarbeit mit der Erkenntnis: Die Ermöglichung europäischer Zusammenarbeit trage den eindeutigen Nutzen darin, den Selbstwert und das Selbstverständnis für einen selbst zu stärken und in Folge das vereinte Europa zu bekräftigen- „Ich bin kein Held!“.

Dass es diese Bestärkung europäischer Zusammenarbeit brauche und dies durch Einrichtungen wie den Europäischen Sozialfonds und das europäische Erfolgsmodell Erasmus+ tatsächlich gelinge, bestätigte BM Martin Kocher in seinen Abschlussworten zur Jahrestagung ESF 2023. Freuen Sie sich mit uns auf den Austausch im kommenden Jahr, wenn es wieder heißt: ESF+ meets Erasmus+.

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