

Ein Bildungsprojekt über Grenzen hinweg
Wie können junge Menschen sprachlich stark und kritisch an gesellschaftlichen Debatten teilnehmen? Dieser Frage widmet sich das Bildungsprojekt „DiaLog – Schüler*innen diskutieren kontroverse Fragen zum Klimawandel“, das von der Universität Graz gemeinsam mit Partnerhochschulen aus den Niederlanden und Tschechien entwickelt wurde. Ziel ist es, Schüler/innen der Sekundarstufe II darin zu stärken, mündlich und schriftlich differenziert über Klima- und Umweltthemen zu argumentieren – sei es zur Frage nach dem Sinn von Fast Fashion oder der Klimabilanz von Insektenburgern.
Argumentieren im Dialog – nicht im Monolog
Kern des Projekts ist ein didaktisch innovativer Ansatz, der auf den realen Dialog zur Vorbereitung auf virtuellen Dialog in schriftlichen Texten setzt. In über 18 Unterrichtsmodulen wird Argumentieren nicht nur als schriftliche, sondern vor allem auch als dialogische Kompetenz gefördert. Zwei spezielle Aufgabenarrangements– MonoDiaLog und MultiDiaLog – helfen Jugendlichen, Perspektiven zu wechseln und kritisches Denken zu üben. Auf seine Praktikabilität hin erprobt. Eingesetzt wurde das Material mit über 700 Schüler/innen in drei Ländern – in Deutsch als Erst-, Zweit- oder Fremdsprache.
Starke Wirkung auf mehreren Ebenen
Die Wirkung ist sichtbar: Lehrkräfte berichten über Fortschritte in Argumentation und Sprache, insbesondere bei Jugendlichen mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache. Lehrkräfte profitieren von praxisnahen Trainingsmaterialien und entwickeln ihre methodisch-didaktische Kompetenz weiter. Schulen verankern die Förderung argumentativer Fähigkeiten nachhaltig im Unterrichtsalltag.
Internationale Verbreitung und wissenschaftliche Anerkennung
Auch wissenschaftlich hinterlässt das Projekt Spuren – etwa durch Beiträge zur Sprach- und Schreibdidaktik sowie die Integration ins universitätsinterne Netzwerk „Future Education“ der Universität Graz. Besonders bemerkenswert ist die internationale Reichweite: Die Projektmaterialien wurden bereits hunderttausendfach heruntergeladen – allein über die Plattform „Die Deutschstunde“ des Goethe-Instituts mehr als 309.312 Mal.
Fazit: Zukunftskompetenz beginnt im Klassenzimmer
„DiaLog“ ist ein starkes Beispiel dafür, wie internationale Bildungskooperation, wissenschaftliche Fundierung und gesellschaftliche Relevanz zusammenwirken können. Es zeigt: Argumentieren lernt man am besten im Dialog – und der beginnt oft im Klassenzimmer.