Die "Continental education strategy for Africa" (CESA 2016-2025) erklärt das Bestreben der Afrikanischen Union (AU), einen integrierten Kontinent durch ein harmonisiertes Bildungssystem aufzubauen, in dem innerafrikanische Mobilität und Kompetenzübertragbarkeit Standard sind. Dafür ist ein Paradigmenwechsel notwendig, der u.a. durch intra-afrikanische Zusammenarbeit gefördert werden soll.
Auch während des 5. Afrika-EU-Gipfels 2017 haben sich die Staats- und Regierungschefs dazu verpflichtet, dass das „Investieren in Menschen“ und „das Unterstützen in konkrete Initiativen“ im Hochschulbereich die Afrika-EU-Partnerschaft und die Beziehung zwischen beiden Kontinenten stärken soll.
Das Programm folgt der Agenda 2063 und soll die Entwicklung des Humankapitals in Afrika und die innerafrikanische Zusammenarbeit fördern. Konkrete Ziele sind:
- die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit von Studierenden
- die Verbesserung der Qualität der Hochschulbildung in Afrika und ihrer Relevanz für die Entwicklungsvision Afrikas
- die Stärkung der Modernisierung und Internationalisierung afrikanischer Hochschuleinrichtungen und Förderung der Entwicklung eines afrikanischen Hochschul- und Forschungsraums
Den Prioritäten der AU-EU-Strategie folgend, werden folgende Studienbereiche im Intra-Afrika-Programm gefördert:
- Agriculture and Food Security
- Science, Technology, Engineering and Mathematics (STEM) and Information and Communications Technology (ICT)
- Economics, Business, Finance
- Education Sciences
- Health Sciences
- Environment
Das Intra-Afrika-Programm unterscheidet in fünf Regionen: Nord-, Ost-, Süd-, West- und Zentralafrika. Ein Konsortium besteht aus vier bis sechs afrikanischen Hochschulen, welche aus mindestens drei unterschiedlichen afrikanischen Regionen stammen müssen. Zusätzlich wird eine Hochschule aus der EU als technischer Partner benötigt, die den afrikanischen Koordinator und seine Partner mit ihrem Know-how unterstützt. Insgesamt dauert ein Projekt 60 Monate und die Förderung beträgt zwischen 1 Mio. und 1,4 Mio. Euro.
In jedem Projekt werden unterschiedliche Mobilitätsaktivitäten gefördert, wobei es einen recht konkreten Aufteilungsschlüssel zwischen den Zielgruppen gibt (siehe Aufruf). Die Mindestdauer für Master- oder Doktoratsstudierende beträgt sechs Monate und kann bei einem kompletten Studium im afrikanischen Ausland beim Master-Studium maximal 24 Monate und beim Doktorat-/PhD-Studium maximal 48 Monate dauern. Für die Einreichung wird bei den afrikanischen Studierenden zwischen zwei Gruppen unterschieden: jene, die von einer Hochschule kommen, die Teil des Konsortiums ist und jene, die von einer anderen afrikanischen Hochschule kommen. Akademisches und administratives Personal der teilnehmenden afrikanischen Hochschulen kann für ein bis sechs Monate mobil werden.
Das Gesamtbudget für diesen Intra-Afrika-Aufruf beträgt 9,8 Mio. Euro. Es werden sieben bis acht Projekte mit insgesamt ungefähr 350 Mobilitäten erwartet, abhängig von der Anzahl der Hochschulen und der Anzahl, Art und Dauer der geplanten Mobilitäten. Alle Projekte starten am 01. Jänner 2021. Die Einreichfrist für den vierten Aufruf endet am 19. Mai 2020, 17:00 Uhr (MEZ).