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© Agnes Grömer

Erasmus+ und ESK: Meine Story – Gewinnerstory Hochschulbildung

Agnes Grömer erzählt in ihrer Story wie wichtig ein Erasmus+ Auslandssemester für das eigene Selbstverständnis, Verständnis von Fremdheit, Zugehörigkeit und Menschlichkeit ist. Neue Menschen und Orte mit ihren neuen Ideen zu entdecken und gemeinsam auf neue Ideen kommen – das macht Erasmus für sie aus:
3 min read · 12. January 2023

Aus_Land und Leute

Mit jedem gefühlten Zentimeter, den ich in die Welt hinaus- und gleichzeitig hineinwachse, scheinen sich die Möglichkeiten zu potenzieren.

Ein Land, über das wir Österreicher:innen alles zu wissen glauben. Dessen Bewohner:innen wir zu kennen glauben, ohne sie kennenlernen zu müssen. Pünktlich und organisiert sollen sie sein, aber humorlos und steif. Die, die wir zufällig kennenlernen, sind "zwar nett, aber das sind wahrscheinlich Ausnahmen“. Eines der wenigen Länder über das ganz Österreich geeint einvernehmlich Witze macht. Deren Gegner:innen wir bei Ländermatches immer automatisch die Daumen drücken. Ein Land, das man eher durchquert als besucht. Es reicht eine ungefähre Vorstellung von diesem Land zu haben. Ja.. Deutschland eben.

Mir hats gereicht. Um über ein Land zu scherzen und schlecht zu reden, brauche ich mehr Gründe als eine ungefähre Vorstellung und vereinzelte Besuche in ausgewählten Städten.

„Auslandssemester“ brachte ich nur mit einem Augenzwinkern über die Lippen. Deutschland und Ausland wiederspricht sich doch schon alleine, weil Deutsch für uns nicht fremd ist. Also kann auch das Deutsch-land nicht richtig fremd sein. „Mutig“, meinten einige Freund:innen etwas belustigt, "Hamburg für ein Auslandssemester". Aber das Gewohnte zu verlassen ist tatsächlich mutig. In ein Land zu gehen, von dem man kein besonders positives Bild vermittelt bekam, ist mutig. Um Mut ging es mir allerdings nicht, denn ein Auslandssemester ist für mich vorrangig keine Mutprobe. Ich will niemandem etwas beweisen, sondern will nur wachsen, damit ich mehr und weiter sehen kann.

Mit Erasmus+ ins Ausland zu gehen, ist bestimmt gut für den Lebenslauf. Aber noch besser ist es für das eigene Selbstverständnis und das Verständnis von Fremdheit, von Zugehörigkeit, von Menschlichkeit. Wer bin ich, wenn niemand aus meinem bekannten Umfeld zusieht? Wer bin ich ohne meine Freund:innen, ohne mein gewohntes soziales Netz? Wer will ich sein, wenn ich mich ganz neu erfinden kann? Und wo ist mein Platz in dieser weiten Welt voller Möglichkeiten? Mit jedem gefühlten Zentimeter, den ich in die Welt hinaus- und gleichzeitig hineinwachse, scheinen sich die Möglichkeiten zu potenzieren. Neue Menschen und Orte mit ihren neuen Ideen zu entdecken und gemeinsam auf neue Ideen kommen - das ist für mich Erasmus.

Die Fragen, die mir über meine Zeit in Hamburg gestellt werden, verlangen nach Wertungen. Was ist schöner, toller, besser? Es geht oft um Be-Wertungen. Aber hier nicht. Mir nicht. Denn vieles hier ist nicht besser oder schlechter, sondern anders. Und noch viel mehr ist gleich. Hamburg war für mich in diesem Moment genau richtig. Es gibt Liebenswürdiges und weniger Liebenswürdiges. Die Menschen dort lachen wie ich und sie lachen viel.

Und ich konnte mit ihnen lachen und endlich nicht mehr nur über sie.

 

Weitere Infos zum Wettbewerb Erasmus+ und ESK: Meine Story

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