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Gruppenfoto in Madrid im Jänner 2024
© Wien Taekwondo Center

Taekwondo für alle: Wie ein Erasmus+ Sport Projekt den Sport inklusiver macht

Sport verbindet Menschen – und doch sind viele Sportarten oft nur bestimmten Altersgruppen oder Leistungsniveaus vorbehalten. Besonders Erwachsene und junge Eltern finden selten Angebote, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Das Wien Taekwondo Centre hat sich mit einem innovativen Erasmus+ Sport Projekt genau dieser Herausforderung gestellt. Ziel war es, Taekwondo für Erwachsene und junge Eltern in Österreich inklusiver zu gestalten und damit neue Zielgruppen für den Kampfsport zu gewinnen.
3 min read · 18. March 2025

Warum brauchen wir inklusives Taekwondo?

In vielen europäischen Ländern, insbesondere in Zentral- und Nordeuropa, ist Taekwondo vor allem bei Kindern und Jugendlichen verbreitet. Erwachsene hingegen sind in den Dojangs (Trainingshallen) oft unterrepräsentiert. Das liegt nicht nur an fehlenden Angeboten, sondern auch an strukturellen Hürden wie starre Trainingszeiten, leistungsorientierte Programme oder der Annahme, dass Kampfsport vor allem für Jüngere geeignet ist. In Südeuropa hingegen, etwa in Spanien, Portugal und Frankreich, ist die Teilnahme von Erwachsenen am Taekwondo weitaus verbreiteter. Genau diese Erfolgsmodelle wollte das Mobilitätsprojekt genauer unter die Lupe nehmen.

Lernen von den Besten: Studienreisen in drei Länder

Um herauszufinden, was Taekwondo in Südeuropa so attraktiv für Erwachsene macht, reiste das Team des Wien Taekwondo Centre nach Madrid, Strasbourg und Maia. Die Studienreisen zeigten, dass Inklusion im Sport nicht nur bedeutet, neue Zielgruppen einzubeziehen, sondern auch Barrieren abzubauen und Trainingsstrukturen flexibler zu gestalten.

Besonders auffällig war der Ansatz in Spanien: Der Clube de Taekwondo Sanchez-Elez in Madrid setzt auf Freizeit- statt Wettkampf-Orientierung. Hier liegt der Fokus auf Fitness, Spaß und sozialer Interaktion statt auf anspruchsvollen Wettkampftechniken. Auch in Frankreich und Portugal fanden sich ähnliche Konzepte. Die Kurse dort wurden später am Abend angeboten, um berufstätigen Erwachsenen und Eltern die Teilnahme zu erleichtern. Zudem waren die Inhalte so gestaltet, dass der Sport für alle zugänglich bleibt, unabhängig von körperlichen Voraussetzungen oder Vorerfahrungen.

Die wichtigsten Erkenntnisse für ein inklusives Taekwondo

1. Freizeit- statt Wettkampforientierung: Erwachsene haben oft andere Beweggründe als Kinder oder Jugendliche. Sie suchen Sportangebote, die Fitness, Stressabbau und soziale Interaktion ermöglichen, statt nur auf Wettkampf und Leistungssteigerung ausgerichtet zu sein.

2. Flexible Trainingszeiten: Trainings sollten später am Abend oder an Wochenenden stattfinden, damit sie mit Arbeits- und Familienleben vereinbar sind.

3. Einfache und inklusive Inhalte: Die Trainingsprogramme sollten an die Bedürfnisse Erwachsener angepasst werden, mit weniger komplexen Techniken, mehr Fitness-Elementen und einer einladenden Atmosphäre.

4. Diversität als Gewinn: Erwachsene können sich von jüngeren Athlet/innen inspirieren lassen, gleichzeitig profitieren die Jüngeren von der Erfahrung und Gelassenheit der Erwachsenen.

5. Gemeinschaft fördern: Ein starker Fokus auf soziale Interaktion, etwa durch Gruppenübungen oder gemeinsame Aktivitäten, erhöht die Motivation und Bindung der Teilnehmenden.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Die Ergebnisse des Projekts zeigen, dass inklusives Taekwondo in Österreich und anderen Ländern möglich ist – es braucht nur eine Anpassung der Angebote an die Bedürfnisse von Erwachsenen und jungen Eltern. Durch flexible Trainingszeiten, eine weniger wettkampforientierte Gestaltung und eine offene, inklusive Umgebung kann der Kampfsport zu einem Lebensbegleiter für alle Generationen werden.

Das Wien Taekwondo Centre hat mit diesem Mobilitätsprojekt einen wichtigen Schritt in Richtung Inklusion getan. Es bleibt nun an anderen Taekwondo-Schulen und Sportvereinen, diesen Weg weiterzugehen und zu zeigen: Taekwondo ist nicht nur für Kinder – es ist ein Sport für alle!

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