

Jugendliche in TQ (Teilqualifizierung) oder VL (Verlängerte Lehre) haben oft einen erhöhten Unterstützungsbedarf – sei es aufgrund von Lernschwierigkeiten, gesundheitlichen Einschränkungen oder einer Behinderung. Für sie ist ein Auslandsaufenthalt mit besonderen Herausforderungen verbunden: von barrierefreier Unterkunft über eventuelle medizinische Versorgung bis hin zur sozialpädagogischen Begleitung. In Erasmus+ gibt es dafür zusätzliche finanzielle Mittel (Inklusionsunterstützung), um auch dieser Zielgruppe eine Teilnahme zu ermöglichen.
Gelungene Kooperation schafft neue Möglichkeiten
Das Tiroler Projekt, initiiert vom Verein CUBIC in Kooperation mit arbas Tirol gGmbH und der Standortagentur Tirol, hat genau hier angesetzt: „Uns war es besonders wichtig, auch diesen Jugendlichen eine Auslandserfahrung zu ermöglichen. Dafür haben wir nach Kooperationspartner gesucht und sie mit arbas Tirol und der Standortagentur Tirol gefunden. Entstanden ist ein Vorzeigeprojekt, das hoffentlich nur der Startschuss für viele Folgeprojekte war“, freut sich Armin Mayr vom Verein CUBIC.
„Durch eine ausreichende Finanzierung war eine sozialarbeiterische Begleitung sichergestellt und gut vorbereitet. Nur diese Begleitung vor Ort gab den Jugendlichen dann die Sicherheit tatsächlich am Pilotprojekt teilzunehmen“, führt Mit-Initiatorin und Fachbereichsleiterin Berufsausbildungsassistenz Birgit Haslinger, arbas Tirol, aus.
Ein Gewinn und Bereicherung auch für Unternehmen
Nicht nur die Lehrlinge profitieren von diesem Auslandsaufenthalt, weiß Marcus Hofer von der Standortagentur Tirol: „Auch die Unternehmen profitieren von den Erfahrungen und Lernerfolgen, welche die Jugendlichen mitbringen. Das ist von großer Bedeutung für die Unternehmen und für den Wirtschaftsstandort. Ich kann Unternehmen und Lehrlinge nur auffordern mitzumachen.“ Für die Planungen im Rahmen der Erasmus+ Einreichung und die damit in Verbindung stehende Förderung war die Standortagentur Tirol verantwortlich. „Allen jungen Menschen Auslandserfahrung zu ermöglichen, also auch für eine Zielgruppe, die bisher nicht stark vertreten war, war für uns eine große Motivation, alles uns Mögliche beizutragen, um das Projekt gelingen zu lassen“, so Marcus Hofer.
Erfolgsfaktoren: Intensive Vorbereitung und individuelle Begleitung
Die Umsetzung erforderte eine enge Abstimmung zwischen den beteiligten Organisationen. Die Jugendlichen wurden intensiv vorbereitet und während ihres Aufenthalts begleitet. Auch die Arbeitgeber im Ausland wurden sensibilisiert und unterstützt, um ein förderliches Lernumfeld zu gewährleisten. „Die Kooperation, die intensiven Planungen und die sozialarbeiterische Begleitung haben sich ausgezahlt“, ist Armin Mayr überzeugt: „Die Jugendlichen haben sich persönlich und beruflich wahnsinnig positiv weiterentwickelt. Sie sind mit gestärktem Selbstvertrauen zurückgekommen. Und genau darum ging es uns – den Jungen eine gute Zeit und positive Erfahrungen zu ermöglichen.“
„Das Projekt hat gezeigt, dass mit guter Planung und Unterstützung echte Inklusion am Arbeitsmarkt möglich ist. Das macht Mut, weiterzumachen“, zeigt sich Brigit Haslinger abschließend motiviert für zukünftige Projekte.
Kurzportrait des Projektes auf Youtube