Solange Kinder in ihrem gesamten Bildungsweg nie mit Menschen mit Behinderungen in Berührung kommen, nie Fragen stellen und nie gemeinsame positive Erfahrungen machen können, sind Angst, Unsicherheit und Distanz die Folge. Das Erasmus+ Projekt Dance out of Line! (DOOL) setzt genau hier an und schlägt vor, dass jedes Kind in der Schulzeit einige Projekttage mit einem Künstler/innenteam mit Behinderungen in Kontakt tritt. Das herausragende Moment dieser Erasmus+ Partnerschaft ist, dass Erfahrungen und Know-How-Transfer länderübergreifend passieren: sechs künstlerische Einreichungen aus fünf europäischen Ländern haben sich zusammengetan, um in dreijähriger gemeinsamer Beforschung ihrer Praxen einen für Schulen praktikablen Methoden- und Implementierungsplan zu entwickeln. Mit der gemeinsamen Projektarbeit einhergehend, ermöglicht der intensive persönliche Austausch, finanziert aus Mitteln von Erasmus+, auch einen spezifischen Know-How-Transfer, wie zB das Kennenlernen des Systems der Persönlichen Assistenz.
Anliegen des Erasmus+ Vorhabens DOOL ist es, Methoden zu entwickeln und zu veröffentlichen, die dazu ermächtigen, im künstlerischen Duo mit dem Medium Tanz Inklusion – zumindest einige Unterrichtseinheiten lang ¬– im schulischen Alltag zu leben. Dafür müssen viele Daten gesammelt, Erfahrungen gemacht, diese ausgewertet und wiederum in die Praxis umgesetzt, getestet und evaluiert werden, bevor sie anschließend – aus immerhin fünf unterschiedlichen Länderkontexten ¬– für Schulen zur Verfügung gestellt werden. MAD hat sich zur Aufgabe gemacht, eine nachhaltige gesellschafts-politische Veränderung im künstlerischen Bereich zu initiieren, mitzutragen und zu begleiten. Grundlegende und wirksame Veränderung brauchen eine gute und stabile Basis bzw. einen nährstoffreichen Boden, auf dem Wachstum möglich ist.
Fragen Sie nach, wie Inklusion in der Schule außerhalb des theoretischen Diskurses passieren kann. Diskutieren Sie mit auf Ö1 in PUNKT EINS. Elisabeth Löffler, Tänzerin und Vorstandsvorsitzende von MAD, ist zu Gast bei Andreas Obrecht: Freitag, 13.09.2019, 13:00 Uhr