

Ihr Engagement für internationale Lernerfahrungen war tief persönlich motiviert: Während ihrer eigenen Studienzeit erlebte sie, wie schwierig es sein konnte, akademische Leistungen aus dem Ausland anerkennen zu lassen. Diese Erfahrung wurde zum Ausgangspunkt einer lebenslangen Mission – den Zugang zu Auslandserfahrungen für Studierende zu erleichtern und die Anerkennung internationaler Studienleistungen selbstverständlich zu machen.
Seit den späten 1960er-Jahren setzte sich Corradi unermüdlich auf akademischer und politischer Ebene für ein europäisches Austauschprogramm ein. Ihr jahrzehntelanges Engagement mündete 1987 in die Gründung des Erasmus+ Programms, das heute als eines der erfolgreichsten europäischen Bildungsprogramme gilt.
In Italien wurde sie liebevoll „Mamma Erasmus“ genannt – eine treffende Bezeichnung für eine Frau, deren Idee Millionen von Menschen neue Perspektiven eröffnet hat. Auch in Österreich profitieren jedes Jahr tausende Studierende, Lehrende und Bildungseinrichtungen von dieser Vision – sie alle tragen dazu bei, ihr Wirken fortzuführen und den europäischen Bildungsaustausch lebendig zu halten.