

Das Erasmus+ Projekt „Youth in Urban Space“ des Vereins Wiener Jugendzentren nahm Veränderungen in der Nutzung städtischer Räume durch Jugendliche in den Blick. Gemeinsam mit Partnerorganisationen aus Deutschland, Finnland und Italien wurden Fragen untersucht wie: Welche Orte suchen Jugendliche auf? Welche Rolle spielt ihr Sicherheitsgefühl? Und wie hat die Pandemie ihr Verhalten beeinflusst?
Wien: Deutlich kleinere Jugendgruppen im öffentlichen Raum
Die Studie zeigt: Jugendliche im öffentlichen Raum werden immer jünger – begünstigt durch gute Mobilität. Gruppen sind kleiner als früher und oft männlich dominiert. Trotz intensiver Nutzung digitaler Medien bleibt das Treffen im Freien zentral: Über die Hälfte der Wiener Jugendlichen verbringt regelmäßig Zeit draußen.
Der öffentliche Raum wird von Jugendlichen grundsätzlich positiv bewertet. Klare „No-Go-Areas“ gibt es in Wien nicht, dennoch meiden Jugendliche bestimmte Orte individuell. Ein Spannungsfeld bleibt das „gesehen werden oder nicht gesehen werden“ – gerade für Mädchen, die teils stärker familiären Regeln unterliegen.
Persönliche Treffen haben Vorrang – auch über Wiens Grenzen hinaus
Internationale Vergleiche bestätigen diese Trends: Persönliche Treffen haben Vorrang vor Online-Kontakten, das nahe Wohnumfeld bleibt wichtig, öffentliche Verkehrsmittel erweitern jedoch den Aktionsradius. Unterschiede bestehen in der Bedeutung des öffentlichen Raums – Wien liegt hier deutlich vor Mailand oder Helsinki.
Ein Projekt das wirkt – bis heute
Das Projekt war mehr als Forschung – es war ein intensiver Praxisaustausch. Alle Ergebnisse flossen direkt in die Arbeit mit Jugendlichen ein und wurden in Broschüren, Filmen und wissenschaftlichen Artikeln veröffentlicht. In Wien wurde ein dauerhafter Arbeitskreis „Jugendarbeit im öffentlichen Raum“ gegründet, internationale Netzwerke wurden gestärkt und Mitarbeitende erweiterten ihre Kompetenzen erheblich.
Für diese Leistungen erhielt das Projekt den Erasmus+ und ESK Award 2024 – ein starkes Signal, wie europäische Zusammenarbeit lokale Jugendarbeit bereichert und nachhaltige Veränderungen schafft.
Weiterführende Links
- Daten und Informationen sind in der YUS-Broschüre zu finden
- Zum Projekt auf der Erasmus+ Plattform